Zielerreichung im Team: Etappensiege statt Dauer-Sprint

Warum der Jahres-Sprint für die Zielerreichung im Team zur Falle wird

Kennst Du das? Das Jahr hat eben erst begonnen und schon ziehst Du mit Deinem Team los. Dein Kalender ist schon wieder komplett voll mit Meetings und Deine To-Do-Listen explodieren förmlich.

Ich kenne viele Unternehmer, die sagen “ „Wir müssen Gas geben!“ oder „Wir müssen jetzt gleich Durchpowern, damit wir unsere Ziele erreichen!“

Aber! Wenn ich als Führungskraft so auf mein Team zugehe und von allen erwarte, dass sie ab Tag 1 Vollgas geben und das auch so kommuniziere, dann verschleiße ich mein Team schon, bevor es überhaupt richtig losgeht.

Es ist ein bisschen so als würdest Du beim Marathon-Lauf die ersten 5 km sprinten als wäre es ein 100-m-Rennen. Wie weit kommst du dann noch? Ich bin noch keinen Marathon gelaufen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Energie für die restlichen 37 (!) km noch reichen wird!

Zielerreichung im Team

So erkennst Du, ob Du mit Deinem Team in der Sprint-Falle steckst:

Ihr wollt alles auf einmal schaffen?

Ihr seid super darin, Projekte schnell zu starten. Aber sie werden selten sauber abgeschlossen?

Eure Begeisterung vom Jahresbeginn schmilzt schneller dahin als Schnee in der Sonne?

Zielerreichung im Team: klappt am besten mit dem Marathon-Prinzip

Wie kannst Du es schaffen, Dein Team langfristig für die Ziele zu motivieren und die Energie für die Projekt aufrechtzuerhalten?

Fokus: Setze Work-in-Progress Limits

Du kannst nicht auf 10 Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Wenn Du nicht vielen Ziele nur ein bisschen näher kommen willst, sondern lieber wenige wichtige Ziel erreichen willst, musst Du dich festlegen.

Wie viele Projekte oder Aufgaben dürfen gleichzeitig bearbeitet werden? Kommuniziere das auch ans Team. Das verhindert, dass Dein Team sich verzettelt und sorgt für besseren Fokus.

Um Deine Ziele einzugrenzen, musst Du Prioritäten setzen. Nicht alles ist gleich wichtig. Nutze eine Priorisierungs-Methode, um den Fokus zu setzen.

Ich persönlich bin Fan von der MoSCoW-Methode. MoSCoW ist ein Akronym und steht für verschieden wichtige Ziele bzw. Prioritäten.

Nach der MoSCoW-Methode teilst Du deine Ziele nach folgenden Kategorien ein.

  • M – Must have (müsst ihr unbedingt erforderlich)
  • S – Should have (solltet Ihr umsetzen, wenn Ihr alle Must-Anforderungen trotzdem erfüllen könnt)
  • C – Could have (könnt Ihr umsetzen, wenn die Erfüllung von höherwertigen Anforderungen nicht beeinträchtigt wird)
  • W – Won’t have (werdet Ihr diesmal nicht umsetzen, ist aber für die Zukunft vorgemerkt)
Zelerreichung im Team mit der MOSCOW-Methode

Wichtig ist, dass Ihr in der Umsetzung dann auch wirklich daran festhaltet. Prioritäten können sich verschieben und Ziele sich anpassen. Aber sorge dafür, dass zu jeder Zeit klar ist, welche Ziele in welche Kategorie gehören und berücksichtige das bei der Aufgabenverteilung.

Denke bei der Kommunikation der Ziele und dem Projektfokus daran, festzulegen, wer wofür verantwortlich ist.

Etappenziele statt großer Visionen

Versteh mich nicht falsch – Jahresziele sind super, Ihr braucht sie, um das größere Bild im Blick zu behalten und einen Leitstern zu haben, der Euch durch das Jahr trägt.

Aber Du solltest diese Jahresziele dennoch in kleine Etappenziele aufteilen.

So wird es greifbarer, wie realistisch das Ziel ist und es wird einfacher, Maßnahmen abzuleiten, um die Zwischenziele zu erreichen.

Ein Beispiel: Anstatt nur zu sagen „Wir verdoppeln unseren Umsatz bis Dezember“, brechen das Ziel herunter. Du könntest sagen: „Bis Ende März passen wir unser Vorgehen an und gewinnen drei neue Schlüsselkunden“.

Das klingt deutlich machbarer und ist damit viel motivierender als ein einzelner riesiger Zielklotz. Außerdem zeigst Du deinem Team so, das die Ziele nicht aus der Luft gegriffen sind und Du einen Plan hast – stimmt’s?😉

Was Dir dabei immer helfen wird, ist eine Visualisierung. Auf keinen Fall solltest Du nur über die Etappen sprechen und dann irgendwo auf dem Server eine Word-Datei mit ein paar Stichpunkten dazu ablegen nach dem Motto „Das haben wir ja besprochen und alle wissen, wo es liegt“.

Erstelle ein Roadmap oder Tabelle oder sonstige Übersicht und platziere sie dort, wo sie für das Team immer wieder gut einsehbar ist. So bleiben die Ziele und die Meilensteine im Kopf. Und alle wissen, wann welche Aufgaben anstehen und wie sie zusammenhängen.

Erfolge feiern

Leider erlebe ich es immer wieder, dass zum Jahresende große Ansprachen zu den Weihnachtsfeiern gehalten werden und noch eine nette E-Mail ans ganze Unternehmen geschrieben wird, in der lang und breit erklärt wird, was das Team, was die Mitarbeiterschaft geleistet hat. Und das ist auch gut so.

Nur wenn dann 360 Tage nichts dergleichen passiert, reicht das einfach nicht aus. Was ist im April, nachdem die 3 Neukunden gewonnen wurden? Feiert die erreichten Etappenzielen genauso wie die Jahresziele. Denn ohne sie wird das mit den Jahreszielen bestimmt nichts!

Ja sicher, das muss nicht mit einer fetten Party passieren. Aber ein ehrliches Dankeschön, ein kleiner Tost im Teammeeting oder eine gemeinsamer Team-Lunch stärken die Motivation und geben Deinem Team neue Energie für das nächste .

Fokuszeiten einplanen

Weißt Du, warum es vielen Leuten mehr Spaß macht, Anfang Januar zur Arbeit zu gehen? Weil bei Vielen die Kalender nicht so übervoll gepackt sind mit Terminen wie im Dezember. Sie sind produktiver und dabei auch noch gelassener.

Mach Dir das zum Vorbild für die nächsten Monate. Nicht jede Woche muss bis zur letzten Minute durchgetaktet sein.

Freiräume schaffen heißt nicht, weniger zu arbeiten, sondern klüger zu arbeiten. Halte Dir und Deinem Team Platz im Kalender für die produktive und kreative Arbeit an den Zielen und Projekten. Dann wird das auch was 😊

Dazu kannst Du auch Zeiten bestimmen, in deinen Dein Team ungestört an seinen Aufgaben arbeiten kann. Keine Meetings, keine Ablenkungen – nur produktive Zeit.

Du als Führungskraft kannst das sehr gut steuern und auch als Vorbild agieren, indem Du in diesem Zeitraum keine Meetings einberufst und diese Zeit auch selbst als Fokuszeit nutzt.

Erwartungen kommunizieren

All das hilft natürlich nur dann etwas, wenn Du Deinem Team klar machst, dass Du ein nachhaltiges Arbeitstempo anstrebst.

Erkläre, warum langfristige Erfolge wichtiger sind als kurzfristige Ergebnisse und wie Ihr Euch strukturiert, damit Ihr Eure wichtigen Ziele alle erreichen könnt, ohne am Jahresende komplett ausgebrannt zu sein.

Dein Team wird es Dir danken 😊

Zielerreichung im Team mit Wochenrückblicken fördern

Wenn Du Dich schon länger mit Zielsetzung und Motivation beschäftigst, wird Dir bewusst sein, dass es entscheidend für die langfristige Zielerreichung im Team ist, immer wieder zu evaluieren, wie weit Ihr als Team schon seid und zu überprüfen, ob Ihr Eure Umsetzungsstrategie oder vielleicht sogar die Ziele selbst anpassen müsst.

Aber wie lässt sich das sinnvoll in die Arbeit integrieren?

Mein Tipp: Führe einen festen Termin ein, bei dem das Team gemeinsam reflektiert:

Wo stehen wir in Bezug auf die Zielerreichung im Team?

Was lief in der letzten Woche gut? #Erfolge feiern

Was weniger gut? Können wir das künftig anders machen?

Wo sollten wir den Fokus für die nächste Woche setzen?

Du kannst einen gesonderten Termin freitags setzen, zu dem Ihr nur über diese Fragen sprecht, oder du bindest die Fragen in eure regelmäßigen Besprechungen ein.

Wichtig: Es geht nicht darum, bis ins letzte Detail alles zu besprechen, sondern darum, die Ziele in den Blick zu nehmen und kurz zu rekapitulieren, ob Ihr auf Spur seid oder Ihr bzw. Du intervenieren müsst.

Du kannst die Fragen dazu auch abändern. Hauptsache, Du sprichst mit dem Team regelmäßig über die Ziele. Und mit regelmäßig meine ich nicht einmal im Quartal (so habe ich es als Mitarbeiterin oft erlebt).

So habt Ihr jederzeit Klarheit und könnt Stress frühzeitig entgegenwirken.

Deine Rolle als Führungskraft

Als Führungskraft bist Du Vorbild. Wenn Du mit guter Planung und Struktur vorangehst, wird Dir Dein Team gerne folgen. Behalte dabei die Energie Deines Teams im Blick und Dein Team wird es Dir mit mehr Motivation und Produktivität danken.

Diese Fragen solltest Du dazu regelmäßig stellen:

Welche Prioritäten setze ich für mein Team?

Sind die Ziele und Prioritäten für alle klar?

Hat mein Team die Ressourcen, die es für die Zielerreichung benötigt? Was kann ich tun, um mein Team bei der regelmäßigen Umsetzung zu unterstützen?

Deine Aufgabe ist es nicht nur den Weg zu weisen. Du musst auch sicherstellen, dass alle an einem Strang ziehen. Wenn alle in unterschiedliche Richtungen sprinten, arbeitet Dein Team maximal ineffektiv. Das solltest Du in jedem Fall vermeiden.

Zusammenfassung: Zielerreichung im Team nur mit Fokus

„Durchpowern“ klingt immer schön dynamisch, ist aber selten nachhaltig. Mit einem klaren Fokus, wenigen ausgewählten Zielen, und einem Etappenplan, den ihr konsequent umsetzt, hast du eine Grundlagen für langfristigen Erfolg bei Eurer Zielerreichung.

Setze Deinem Team Fokuszeiten und behalte die Energie Deines Teams im Blick. Wenn Du regelmäßig den Stand der Zielerreichung zum Thema machst, ist das schon die halbe Miete. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Zielerreichung!

Wenn Du Dir unsicher bist, wie oder welche Ziele Du mit Deinem Team erreichen möchtest, buche Dir hier ein kostenloses Beratungsgespräch. Ich unterstütze Dich gern auf deinem Weg zur Zielerreichung! 😊